Ratschläge für die „1. Phase“ mit Ihrem Welpen

Um dem Welpen die Umstellung auf sein neues Zuhause etwas zu erleichtern und ein gutes Zusammenleben für die zukünftige gemeinsame Zeit zu erhalten, sollten Sie folgende Punkte beachten:

 

Das neue Zuhause:

Der Schlafplatz sollte an einer ruhigen Stelle im Haus sein (zugfrei) jedoch nicht zu weit weg vom Geschehen. Als Hundebett bieten sich Plastikschalen anstatt der hübschen Weidekörbchen besser an. Sie sind leichter zu reinigen und fallen außerdem den Welpenzähnen nicht vorzeitig zum Opfer. Sonst kann man einfach eine „Hundedecke“ als Schlafplatz anbieten. Bewährt haben sich auch „Hundeboxen“, die zudem auch gleich für den Transport im Auto geeignet sind (Ausstellung-Gitter-Boxen sind besser als die Plastikboxen weil die Luft besser ausgetauscht wird und es nicht zu einem Wärmestau kommen kann).

Sollte Ihr Hund auch in einem Zwinger gehalten werden, sollte dies nur eine „Notlösung“ für kurze Zeit darstellen. Ein Hundezwinger darf nur als kurzfristiger Aufenthaltsplatz gedacht sein ansonsten würde Ihre Bracke seelisch verkümmern. Siehe Tierschutzgesetz „1.4. Anforderungen an die Zwingerhaltung“.

 

Anbindehaltung (Kettenhund) ist absolut abzulehnen und wiederspricht dem Tierschutzgesetz.

 

Der erste Besuch:

Natürlich ist man stolz auf seine „Neuerrungenschaft“ und möchte den Welpen gleich herzeigen. Bitte bedenken Sie, dass für den Welpen anfangs alles neu ist und Besuch zusätzlichen Stress für ihn bedeutet. Lassen Sie den Welpen sich erstmals ca. 2 Wochen eingewöhnen und Vertrauen zu Ihnen aufbauen, bevor die ersten Gäste kommen bzw. eingeladen werden.

Bitte beachten Sie, dass fremde Hunde und Kinder niemals mit dem Welpen unbeaufsichtigt gelassen werden sollten, um Unfälle oder Missverständnisse zu verhindern. Der Welpe befindet sich in der „sensiblen Entwicklungs-Phase“ und schlechte Erfahrungen prägen sich unwiderruflich ein!

 

Kind und Hund:

Im Umgang mit kleinen Kindern ist zu beachten, dass der Welpe, um Vertrauen auch zu „den kleinen Menschen“ mit ihren ungeschickten Bewegungen bzw. ungestümem Verhalten aufbauen zu können, niemals alleingelassen werden darf. Der Welpe darf nicht „verfolgt“ werden, da er sonst Angst bekommen und sich diese für immer negativ einprägen würde(„Fangspiele“ sind auch mit dem erwachsenen Hund absolut Tabu!). Kleine Kinder sollten sich hinsetzen, um den Hund zu streicheln, da ein „Zugriff von oben“ vom Hund missverstanden werden kann. Auch ein Hochheben des Welpen darf nicht erlaubt werden.

Frisst oder schläft der Hund, darf er nicht gestört werden. Außerdem muss sein Platz akzeptiert werden, denn dorthin wird er sich zurückziehen, wenn er seine Ruhe haben möchte. Hat er einmal gelernt, dass ihm nichts passiert, sind Kinder für ihn sehr interessante Spielgefährten und je älter sie werden, umso enger wird das „Freundschaftsband“ geschlossen!

 

Tierarzt:

Der Welpe wurde bereits erstmals geimpft (siehe Impfpass), die 2. Wiederholungsimpfung wird ca. 4 Wochen darauf von Ihrem Tierart durchgeführt.

Der Welpe wurde entwurmt (siehe Wurfabnahmeblatt des Zuchtwartes). Die Entwurmung sollte anschließend bis zum 6. Monat alle 3 Wochen gegen Spul- und Hakenwürmer erfolgen (falls eine Impfung ansteht immer einige Tage vor der Impfung entwurmen). Ab dem 6. Lebensmonat wird der erwachsene Hund 4 x jährlich mit einem Breitspektrum-Mittel, das auch gegen den Bandwurm schützt (erhältlich bei Ihrem Tierarzt), entwurmt. Falls sich Ihr Hund „Ungeziefer“ aufschnappt, berät Sie ebenfalls Ihr Tierarzt, was zurzeit das effektivste Gegenmittel ist.

 

Fütterung:

Sie erfahren von mir, womit der Welpe gefüttert wurde. Dieses Futter sollten Sie anfänglich auch so beibehalten und nur langsam umstellen, wenn Sie „anders füttern“ wollen. Ob Sie Ihren Hund dann mit Dosennahrung, Trockennahrung füttern (hier muss immer ein Napf mit frischem Wasser bereit stehen) oder ob Sie für ihn „kochen“, entscheiden Sie bzw. Ihr Hund. Es eignen sich rohes oder gekochtes Frischfleisch (Wild, Rind oder Geflügel ohne Knochen), das Sie mit gekochtem Getreide oder fertigen Hundeflocken, rohem zerkleinertem Gemüse/Obst mischen (Getreide immer kochen, ansonsten kann der Hund es nicht verdauen, Gemüse und frisches Fleisch kann roh verfüttert werden, da der Hund es kann optimaler verwerten kann).

Als willkommene Abwechslung am Tag und für einen gesunden Knochen und Zähneaufbau können Sie neben vielen getrockneten Fertigprodukten (Rinder-/Schweineohren etc.) auch eine rohen Rinderknochen geben (ca. 10 cm Stücke – hier eignen sich gut „sog. Suppenknochen“, die in jedem Kühlregal abgepackt erhältlich sind und im warmen Wasser aufgetaut werden). Knochen niemals gekocht verfüttern – der Hund kann diese nicht verdauen, es kann daraus ein großes gesundheitliches Problem entstehen, das bis zum Tod des Hundes führen kann!!

Empfohlen wird bis zum 6. Lebensmonat eine 3malige Fütterung – das Futter längstens 30 Minuten stehen lassen. Was nicht aufgefressen wurde, wegnehmen.

Bitte den Hund nicht nur mit Fleisch füttern – dies führt schnell zu massiven Schäden am Organismus, immer 1/3 Fleisch und 2/3 Gemüse und /oder Getreideflocken (fertige Hundeflocken oder Vollkornreis oder andere Vollkorn-Getreide-Produkte – (Buch-Tipp „ Das koche ich für meinen Hund“) dazu – keine gewürzten Essensreste oder Süßigkeiten (Fettleibigkeit und Organschäden sind mit den Jahren das Resultat!).

Ab 6 Monaten wird 2 x täglich gefüttert. Wenn Sie mit Fertigfutter füttern, sollten Sie ab diesem Alter auf Futter für den erwachsenen Hund umsteigen – kein Welpenfutter mehr notwendig.

Mit etwa 1 Jahr reicht 1 Fütterung pro Tag aus, diese sollte abends erfolgen (Verhinderung einer Magendrehung).

Kein „High-Energie-Futter“ füttern – dies benötigt Ihr Hund nicht, auch wenn er im Jagdeinsatz steht – dies sollte nur den trächtigen Hündinnen vorbehalten sein!

Diverse Leckerbissen als Belohnung, die der Hund tagsüber bekommen hat, bitte speziell beim erwachsenen Hund, abends beim Füttern immer „abziehen“!

Wenn Sie Ihren Hund mit qualitativ hochwertigem Fertigfutter füttern, dürfen Sie keine zusätzlichen Vitamine und Mineralstoffe verabreichen. Eine Überdosierung kann zu gesundheitlichen Schäden führen.

 

                       Achtung: Der Hund muss immer Zugang zu ausreichen Wasser haben,

                       mehrere Trinkschüsseln mit frischem Wasser aufstellen!!

 

Erziehung: (siehe auch „Irrtümer im Umgang mit Hunden“!)

beginnen Sie von Anfang an mit der Erziehung Ihres Welpen, Nennen Sie ihn oft beim Namen und rufen Sie ihn mit dem Kommando „Hier“.

 

                       Kleiner Tipp: wenn Sie den Kleinen rufen, immer mit Leckerbissen belohnen. Hocken

                       Sie sich anfangs hin und winken Sie aufgeregt mit den Händen – dies animiert den

                       Welpen zu Ihnen zu kommen. Niemals frontal aufgerichtet hinstellen oder über ihn

                       beugen. Dies würde er als bedrohlich deuten und nicht oder nur zögerlich kommen

                       (siehe Buch „Claming Signals“ – Bücherliste).

 

Gehorsam: Empfehlenswert ist hierfür eine Welpenschule, wo Ihr Hundekind mit „Gleichaltrigen“ spielerisch lernen kann. Lassen Sie den Welpen auch im Welpenkurs nicht unbeaufsichtigt spielen, damit es zu keinen Missverständnissen mit anderen Hunden kommt, denn nicht alle Hunde (Welpen) sind gut sozialisiert! Seien Sie kritisch – es gibt bei den Trainingsmethoden der einzelnen Hundeschulen auch große qualitative Unterschiede!

 

Adressen von Hundeschulen in Ihrer Nähe finden Sie im Internet unter www.oekv.at oder erfahren Sie beim Österreichischen Kynologenverband (ÖKV) unter Tel. 02236/710 667

 

Kontakt mit erwachsenen Hunden beiderlei Geschlechts ist immer mit Vorsicht zu begegnen. Es stimmt nicht, dass alle Hunde eine natürliche Beißhemmung gegenüber Welpen hätten – speziell läufige Hündinnen können hier sehr aggressiv reagieren!

 

Vergessen Sie nicht, dass eine Bracke ein intelligenter und leichtführender, aber auch selbstständig arbeitender Hund ist. Die Rasse muss aufgrund ihrer Sensibilität mit viel Einfühlungsvermögen erzogen werden. Gewaltsame Methoden oder Abrichtung auf „Kadavergehorsam“ sind nicht angebracht!

Ein Hund darf für sein Verhalten niemals bestraft werden – Strafe gibt es in seiner „Hundesprache“ nicht, also versteht er sie auch nicht. Sie müssen versuchen, unerwünschtes Hunde-Verhalten in richtige Bahnen umzulenken. Der Hund soll Ihnen Vertrauen entgegenbringen, Sie als Rudelchef anerkennen und Ihnen vertrauen, aber Sie nicht fürchten. Es macht sich auf Jahre hinaus bezahlt, dass Hund und Hundeführer ein eingeschworenes TEAM werden!!

 

Viel Freude noch mit Ihrem Hund – Ihr Züchter

Brandlbrackenzucht

vom Grazer Buchkogel

 

Friedrich Griessner 

Pöls 9

8504 Dobl-Zwaring

 

Mobil: +43 664 110 10 22

 

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